Fliegenfischen
Das Fliegenfischen ist eine spezielle Methode beim Angeln. Sie unterscheidet sich von anderen Methoden dadurch, dass einem Zielfisch der Köder aktiv präsentiert wird und durch die spezielle Wurftechnik, die angewendet wird. Der Name „Fliegenfischen“ stammt von der ursprünglichen Art der Köderimitation. Um die Fische zu fangen braucht man einen Köder auf den die Fische anbeißen. Alle Fische fressen Insekten, Krebstiere, Weichtiere, Würmer und kleine Wirbeltiere. Je natürlicher der Köder aussieht, umso geringer ist die Scheu ihn zu fressen. Aus diesem Grund wird beim Fliegenfischen eine Fliege als Köder verwendet. In früheren Zeiten wurden auch lebendige Fliegen gefangen und auf den Haken aufgespießt. Heute bindet man die Fliegen meist künstlich. Diese Fliegen haben den Vorteil, dass sie lange haltbar sind und man so auch gleich mehrere Fische mit einer Fliege fangen kann.
Welche Technik wird verwendet?
Die Fliege wird mit Haken an einer dünnen Angelschnur angeknüpft. Um die leichte Fliege und das Vorfach weit werfen zu können, verwendet man eine Flugschnur. Mit der Fliegenrute und mit gekonnten Wurftechniken bringt man dann die Fliege auf Distanz. Schnapp sich ein Fisch die auf dem Wasser treibende Fliege so setzt der Fliegenfischer den Anhieb. Das heißt, der Fliegenfischer zieht schnell die Fliegenschnur, mit Hilfe der Fliegenrute an und fixiert somit den Haken im Maul des Fisches. Im Drill entscheidet sich wer Sieger über das Duell wird. Wenn alle Schnüre und Konten halten ist der Fliegenfischer meist der Sieger. Als Köder werden beim Fliegenfischen gebundene „Fliegen“ eingesetzt. Imitiert werden dabei die natürlichen Beutetiere wie Flug-, Land- und Wasserinsekten. Auch frei erfundene, bunte Reizfliegen werden häufig eingesetzt. Diese so genannten „Fliegen“ werden mit Hilfe von Materialien wie Fell, Federn und Kunststoff und einem Bindestock gefertigt. Das Binden dieser Fliegen stellt in Fliegenfischerkreisen ein eigenständiges und zeitintensives zusätzliches Hobby dar. Manchmal machen Fliegenfischer das Fliegenbinden auch zum Beruf. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Fliege wählen, um das Interesse des Fisches zu wecken.
Arten des Fliegenfischens
Trockenfliegenfischen: Trockenfliegenfischen wird von vielen Anglern als das „klassische Fliegenfischen“ angesehen. Dabei werden künstliche Fliegen verwendet, welche auf der Wasseroberfläche treiben. Dies wird durch Fetten der Fliege und/oder die Verwendung schwimmenden Materials (z.B. Rehhaar) erreicht. Durch Trockenfliegen werden in aller Regel erwachsene (Wasser-)Insekten imitiert, entweder solche, die sich zur Eiablage auf den Oberflächenfilm des Gewässers setzen ( Imagos), solche, die gerade aus der Larvenhülle schlüpfen und die Wasseroberfläche durchbrechen (Emerger, von engl. „to emerge“ = auftauchen) oder nach der Eiablage abgestorbene Insekten, die mit ausgebreiteten Flügeln auf der Wasseroberfläche treiben (Spents, von engl. „spent“ = verbraucht). Außerdem fallen unter die Trockenfliegen auch die Nachbildungen von Landinsekten, wie beispielsweise Heuschrecken, Ameisen oder Käfer.
Mit Trockenfliegen können Sie hauptsächlich solche Fische fangen, die nach Anflugnahrung „steigen“, also Insekten von der Wasseroberfläche fressen.
Nassfliegenfischen: Nassfliegenfischen ist die geschichtlich älteste Form des Fliegenfischens. Nassfliegen sind künstliche Fliegen die nicht schwimmen und somit unter der Wasseroberfläche dahintreibende tote Insekten imitieren.
Nymphenfischen: Nymphenfischen bezeichnet das Fischen mit speziellen Fliegen, die ebenso wie Nassfliegen sinken. Im Gegensatz zu Nassfliegen imitieren Nymphen jedoch die Larvenstadien von Wasserinsekten. Nymphen sind oft mit Bleidraht oder ähnlichem beschwert um tiefere Gewässerbereiche befischen zu können. Nassfliegen des klassischen Typs sind unbeschwert.
Streamerfischen: Streamerfischen stellt die Grenze zwischen Fliegenfischen und Spinnfischen dar. Streamer sind künstliche Köder, die kleine Fische, Mäuse oder ähnliches imitieren (Imitationsstreamer) oder aber die Raubfische durch ihre grellen Farben zum Anbiss verleiten sollen (Reizstreamer). „Fliegen“ sind diese Köder nur insofern als das sie aus Fliegenbinder-Materialien hergestellt werden (wie Federn, Haare oder Garn). Streamerfischen zielt auf Raubfische ab und erfolgt deshalb meist mit schwerem Fliegengerät.